Egal wie hoch der Strompreis gerade ist - Stromsparen lohnt sich immer! Für die Umwelt und den Geldbeutel. Der billigste und umweltfreundlichste Strom ist der, den wir gar nicht erst verbrauchen. Eingesparter Strom, also Strom, der gar nicht erst erzeugt werden muss, spart Geld und kann weder die Umwelt verschmutzen noch das Klima gefährden. Und einsparen lässt sich viel - bei gleicher Leistung und ohne Einschränkung des Komforts.
Allein Leerlaufverluste, die auftreten, wenn Geräte Strom verbrauchen, ohne ihre eigentliche Funktion zu erfüllen, also unnötig "leer" laufen, machen mehr als 10 % des Stromverbrauches eines Privathaushaltes aus . Ein Durchschnittshaushalt zahlt für die jedes Jahr so anfallenden rund 470 kWh etwa 85 Euro. Davon lässt sich einiges einsparen - nur durch den bewussteren Gebrauch Strom verbrauchender Geräte!
1. Abschalten statt Leerlauf
Viele Geräte verbrauchen auch dann Strom, wenn wir sie gar nicht nutzen: Elektronische Geräte wie Fernseher, Video-/DVD-Recorder, Stereoanlage, Fax und Computer warten in Bereitschaft (stand-by) auf Signale und Eingaben. Meist ist dies erkennbar an einer kleinen roten Leuchtdiode. Durch diese Bereitschaftsschaltung lassen sie sich schneller wieder anschalten, z. B. mit Hilfe einer Fernbedienung. Diese Bequemlichkeit bezahlen wir teuer. Auch wird bei vielen Geräten durch das Drücken des "Aus/Off-Schalters" zwar die Elektronik ausgeschaltet, aber das Netzteil "zieht" weiterhin Strom. Auch dieses „Schein-Aus“ kostet uns einiges.
Eine solche Geld- und Energieverschwendung kann vermieden werden:
- Elektronische Geräte nachts und bei längeren Nutzungspausen ganz ausschalten. Geräte, die parallel benutzt werden, lassen sich schnell vom Netz trennen, wenn sie an eine Mehrfachsteckdose mit Ein-Aus-Schalter angeschlossen werden.
- Aktivieren Sie an Ihrem Monitor den "Schlafmodus": Dann schaltet sich der Monitor bei längeren Pausen automatisch ab und spart so bis zu 60 % Strom. Wenn das bei Ihrem Computer nicht automatisch geht und Sie 15 Minuten oder länger nicht damit arbeiten, sollten Sie Ihren Monitor ausschalten, ohne das Programm zu verlassen.
- Wer nicht auf die Bereitschafthaltung verzichten will, sollte beim Kauf auf eine niedrige Leistungsaufnahme in dieser Betriebsart achten: Diese variiert zwischen 1 und 20 Watt.
2. Beleuchtung
- Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen) verbrauchen bei gleicher Helligkeit rund 80 % weniger Strom und brennen acht- bis zwölfmal so lange wie herkömmliche Glühlampen. So sparen sie im Laufe ihrer Lebensdauer ein Mehrfaches ihres höheren Kaufpreises ein. Während man z. B. für die Anschaffungs- und Stromkosten einer 100-Watt-Glühlampe bei einer Brenndauer von 8.000 Stunden ca. 130 Euro rechnen muss, sind es bei einer Energiesparlampe mit vergleichbarer Lichtausbeute nur 43 Euro. Energiesparlampen sollen dort eingesetzt werden, wo Licht über längere Zeit benötigt wird, z. B. in Aufenthaltsräumen.
- Glühlampen haben von allen Lichtquellen den höchsten Energieverbrauch: Sie verwandeln weniger als zehn Prozent der Energie in Licht um. Damit geben sie fast den gesamten aufgenommenen Strom nutzlos als Wärme ab. Sie sollten deshalb nur dort verwendet werden, wo kurzzeitig Licht benötigt wird, z. B. in Fluren oder Kellerräumen.
- Halogenlampen verbrauchen zwar weniger Strom als herkömmliche Glühlampen, sind aber keine richtigen Energiesparlampen, weil ihr Trafo oft rund um die Uhr läuft und so Energie verschwendet. Dies kann man daran erkennen, dass der Trafo immer warm ist.
3. Kochen
- Deckel nicht vergessen, denn sonst entweicht die Wärme, der Kochvorgang dauert länger und es wird viermal soviel Energie verbraucht wie mit Deckel.
- Topf- und Plattendurchmesser aufeinander abstimmen, damit keine Wärme verloren geht. Ist der Topfdurchmesser nur drei Zentimeter kleiner, gehen 30 % Energie verloren.
- Gefrorenes rechtzeitig bei Zimmertemperatur anstatt in Topf, Ofen oder Mikrowelle auftauen.
- Kochplatten und Backofen einige Minuten vor Ende der Koch- bzw. Backzeit abschalten und die Restwärme nutzen.
- Ein elektrischer Eierkocher verbraucht nur halb so viel Energie gegenüber dem Kochen von Eiern im Topf.
- Wer seine Brötchen auf einem Toaster mit Brötchenaufsatz aufbäckt, spart bis zu 70 % gegenüber dem Aufbacken im Backofen.
- Schnellkochtöpfe (Dampfdrucktöpfe) sparen bis zu 50 % Energie und Zeit.
4. Kühlen und Gefrieren
- Zum Kühlen genügen meist rund 6 °C. Jedes Grad weniger bedeutet einen Mehrbedarf von ca. 10 % Energie. Mit einem Thermometer lässt sich die Temperatur im Kühlschrank immer leicht prüfen.
- Warme Speisen erst abkühlen lassen, bevor sie in den Kühlschrank gestellt werden.
- Eine dicke Eisschicht erhöht den Stromverbrauch. Deshalb das Gerät regelmäßig abtauen.
- Tür nur kurz und selten öffnen, damit sich nicht so viel Eis bildet.
- Je kühler der Aufstellort, desto geringer der Energieverbrauch. Deshalb Geräte möglichst nicht neben Wärmequellen wie Herd, Spülmaschine, Heizung oder an Orten mit direkter Sonneneinstrahlung aufstellen.
- Bei längerer Abwesenheit kann der Kühlschrank auf kleinster Stufe laufen oder ganz abgeschaltet werden. Im zweiten Falle sollte die Gerätetür offen bleiben, damit sich nicht Schimmel bildet.
- Wer Platz hat, sollte sich zum Gefrieren eine Tiefkühltruhe anschaffen: Sie verbraucht bei gleichem Volumen weniger Strom als ein Gefrierschrank.
5. Waschen und Trocknen
- Waschmaschine möglichst voll beladen, bei kleineren Waschmengen auf "1/2-Programm" o. Ä. wechseln.
- Bei niedrigen Temperaturen waschen: Sie sparen etwa die Hälfte an Strom, wenn Sie Ihre Wäsche anstatt bei 60 °C nur bei 40 °C waschen. Schalten Sie einen weiteren Gang herunter (auf 30 °C), benötigen Sie nur gut ein Drittel des Stroms im Vergleich zum 60 °C Waschgang. Energiesparprogramme sparen Strom ein, indem hohe Waschtemperaturen abgesenkt und durch längere Einwirkzeiten ausgeglichen werden. Dies verlängert den Waschvorgang, spart aber gleichzeitig Energie.
- Auf den Vorwaschgang kann - außer bei starker Verschmutzung - verzichtet werden. Das spart 10 % Energie und Waschmittel.
- Möglichst viel Wäsche an der Luft trocknen lassen, denn um 5 kg Wäsche zu trocknen, verbraucht ein Wäschetrockner 3-4 kWh.
- Wer nicht auf einen elektrischen Wäschetrockner verzichten will, sollte möglichst kurze Trockenzeiten anstreben: Deshalb Wäsche vorher immer gut schleudern und den Luftfilter (Flusensieb) des Geräts regelmäßig säubern.
6. Neuanschaffung von Elektrogeräten
- Beim Kauf eines Elektrogerätes sollten Sie neben dem Anschaffungspreis auch auf den Stromverbrauch achten: Billige Geräte verbrauchen oft mehr Strom und sind deshalb über ihre Lebensdauer gesehen teurer als Energie sparende Geräte mit höherem Kaufpreis.
- Für Haushaltsgroßgeräte (Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Kühl- und Gefriergeräte) besteht eine Kennzeichnungspflicht mit EU-Energieaufklebern. Sie zeigen mit den Buchstaben A bis G die Energieverbrauchsklasse des jeweiligen Geräts an, wobei A für niedrigen und G für sehr hohen Verbrauch steht. Die Einteilung dieser Klassen wurde vor mehreren Jahren vorgenommen. Aufgrund der Weiterentwicklung der Technik sind heute die meisten Geräte den oberen Klassen zugeordnet, ohne dass sie alle nach heutigem Stand noch als sehr gut zu bezeichnen wären. Vergleichen lohnt sich: Scheinbar kleine Verbrauchsunterschiede können im Laufe der Lebensdauer der Geräte (im Allgemeinen bis zu 15 Jahre) über die Stromkosten sich deutlich bemerkbar machen. In der Anschaffung günstige Geräte können so zu einer Belastung werden.
- Niedriger Energieverbrauch wird bei Elektronikgeräten oft durch den Blauen Engel, den Energy Star oder das GEEA-Zeichen gezeigt.